Tod im Obstgarten by Alex Sassland

Tod im Obstgarten by Alex Sassland

Autor:Alex Sassland [Sassland, Alex]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Independently published
veröffentlicht: 2018-07-26T22:00:00+00:00


Kapitel 22

Thomas Meister machte es sich bequem. Er hatte sein Wohnmobil in den Wald an der Schlink oberhalb von Wehrheim gefahren und hoffte, dass keine Spaziergänger vorbeikamen. Oder zumindest keine aufmerksamen und neugierigen Spaziergänger. Lange konnte er hier zwar nicht bleiben, aber für ein oder zwei Nächte würde es schon gehen. Dann musste er weiter, immer in Bewegung, damit er nicht auffindbar blieb. Eine feste Adresse hatte er schon seit Jahren nicht mehr.

Vorhin hatte er im Supermarkt noch ein paar Flaschen Bier, Würstchen und Kartoffelsalat und vor allem noch eine Prepaidaufladung für sein Smartphone gekauft. Er legte die Füße hoch, schaltete seinen Laptop ein und griff nach der ersten Flasche. Einen eigenen Hotspot hatte er sich schon eingerichtet, jetzt suchte er nach Nachrichten über den Einbruch in Wehrheim, fand aber nur eine kurze Nachricht über eine ältere Frau, die tot aufgefunden worden war.

Sehr gut. Keine Nachrichten sind gute Nachrichten, dachte er. Vor allem in diesem Fall, wo er nur einen einfachen Einbruch geplant hatte und dann doch jemanden angetroffen hatte. Er achtete immer darauf, dass niemand in dem Haus war, in das er einsteigen wollte. Hatte bisher auch immer geklappt. Der Mann war ihm entgegengekommen, als er auf dem Weg zur Hintertür durch den Obstgarten kam. Als er ihn sah, sagte er nur »Guten Tag« und ging ganz normal weiter. Der Mann allerdings schien sich sehr erschrocken zu haben, er zog den Kopf ein und wurde ganz blass. Er murmelte etwas Unverständliches und rannte dann nahezu davon.

Mit der Hintertür hatte er kein leichtes Spiel, da musste er einige Gewalt anwenden, ärgerlich, aber nicht zu ändern. Tatsächlich traf er im Haus niemanden an, es war ja auch gerade erst Mittagszeit, da waren die Leute in der Regel nicht zu Hause. Also ließ er sich Zeit und sah sich gründlich um. Vor allem im Wohnzimmer, wo die ganzen Fotos hingen. Da hatte er auch das vermaledeite Foto entdeckt. Das musste er mitnehmen. Außerdem hatte er ein paar Schubladen aufgezogen und etwas Unordnung gestiftet, um sein wahres Ziel zu verschleiern.

Die beiden Bastet-Figuren standen jetzt vor ihm auf dem Tisch, eine schwarze und eine braune Katze. Sie sahen aus wie billige Touristenware.

Er war sich aber sicher, dass sie ein Geheimnis bargen, von dem nur sehr wenige Menschen wussten. Jetzt nur noch drei, um genau zu sein. Jetzt brauchte er nur noch den Schlüssel zu den Buchstaben und Zahlen, die auf der linken Seite der schwarzen und auf der rechten Seite der braunen Figur standen.

Buchstaben- und Zahlen-Codes sowie Bilderrätsel waren nicht seine Stärke, die hatte er schon als Kind gehasst. Offenbar fehlte ihm dafür die Phantasie. Er konnte nur Zahlen- und Buchstabensalat sehen.

Das nächste Ziel war nicht weit entfernt. Klaus-Peter Fuhrmann wohnte gleich im Tal dort unten.

Er würde sich bestimmt nicht freuen, ihn zu sehen.



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